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Quatre-Septembre

Mit der neuen Niederlassung mitten im Finanzdistrikt von Paris kommt Lupus alpha im französischen Markt an. Wir begleiten Marie Fournier, die das Pariser Büro von Lupus alpha seit Herbst 2022 leitet, an ihren Arbeitsplatz und zu Investorengesprächen.

Von Markus Gutberlet

Morgens, gleich nach dem Frühstück. Marie Fournier setzt ihren 3-jährigen Sohn an der Schule ab. Dann geht es in ihrem Wohnviertel, dem Quartier Montmartre, zur Metro. Die bringt sie rasch mitten ins pulsierende Herz der Pariser Finanz­wirtschaft. Ausstieg „Quatre-­Septembre“ an der gleichnamigen, geschichtsträchtigen Straße. Der Eingang zu ihrem Büro liegt unmittelbar an dem kleinen Platz, auf den sie aus dem U-Bahn-Schacht hinauseilt. Hundert Meter nach rechts die Börse. Hundert Meter nach links die Oper. Doch ihr ist etwas anderes an der Lage des Büros besonders wichtig: „Ich kann fast alle Termine mit meinen Kundinnen und Kunden von hier aus zu Fuß machen. Kontakte zu pflegen beim gemeinsamen Mittagessen ist kein Problem. Wir können uns jederzeit direkt verabreden. Niemand hat einen weiten Weg.“ Eine gute Voraussetzung, um vertriebliche Beziehungen aufzubauen. Und Marie Fournier ist gut vernetzt in der Welt der französischen Investoren. Nach mehreren Stationen als Relationship Managerin für Asset Manager stellt die 36-Jährige ihre Erfahrung nun mit Herzblut in den Dienst von Lupus alpha. Warum eigentlich? Das wollten wir als Erstes von ihr wissen.

Pauline Tuccella, CFA, Head of Fund Selection bei Tailor Asset Management, im Gespräch.

Von der Professionalität und besonderen Unternehmenskultur überzeugt

Wenn man mit Marie Fournier spricht, merkt man schnell, dass die Branchenkennerin weit über das Tagesgeschäft hinaus die strukturellen Entwicklungen im Asset Management im Blick hat. So sieht sie die lange Tradition spezialisierter Anbieter im Asset Management, die man in Frankreich noch zwangloser als hierzulande „Boutiquen“ nennt, als Chance für Lupus alpha. Ihre französischen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind einfach gewohnt, dass hervorragende Anlagestrategien nicht immer von den großen Playern kommen müssen. Auch bei dem starken Wettbewerb, der im französischen Markt herrscht, kann man diese Offenheit nutzen, wenn das Angebot attraktiv ist und die Strategien überzeugen.

Genau das war ein weiterer Punkt, der sie von Anfang an für Lupus alpha eingenommen hat. „Lupus alpha nimmt seinen eigenen Anspruch, als Multi-Spezialist mit ausgewählten spezialisierten Strategien zu überzeugen, sehr ernst. ‚Wir wachsen aus Kompetenz‘ ist ein Leitsatz von Lupus alpha, den ich mir schon früh unterstrichen habe – doppelt“, merkt sie an. Dann erläutert sie etwas näher: In der Beziehung zu ihren Kunden ist es für sie enorm wichtig, dass sie sich darauf verlassen kann, dass Strategien von Lupus alpha nur dann angeboten werden, wenn zuvor umfassende Expertise im Team aufgebaut wurde. Nach den ersten Monaten ist sie vom Ansatz und der Professionalität, mit der bei Lupus alpha gearbeitet wird, mehr denn je überzeugt. „Für mich ist es jedes Mal eine Freude, einen meiner neuen Kollegen mit Kunden oder der Presse in Paris zusammenzubringen. Die Portfolio-­Manager, gleich ob aus dem Bereich Small & Mid Caps, Wandelanleihen, CLO oder dem Team für Volatilitäts- und Wertsicherungsstrategien, brennen für ihre Strategien und sind daher äußerst spannende Gesprächspartner für meine Kunden.“

Junges Unternehmerblut für Lupus alpha

Nachdem der Kopf für Lupus alpha eingenommen war, gesteht sie, hat das Unternehmen vom Frankfurter Westhafen auch ihr Herz erobert. Zuallererst, weil sie als Branch Managerin die Chance hat, etwas aufzubauen und selbst zu gestalten. In ihren Adern pulsiert Unternehmerblut. Die Südfranzösin, die mütterlicherseits auch auf spanische Vorfahren zurückblickt, hat zwei Elternteile, die unternehmerisch aktiv waren. Und sie selbst hat schon gleich nach dem Studium bewusst nicht den Weg vieler Kommilitonen eingeschlagen und in einem der großen multinationalen Konzerne die ersten Karriereschritte gemacht. Vielmehr widmete sie sich mit voller Schaffenskraft einem heute erfolgreichen Start-up. „Ich kann einfach nicht meine beste Leistung bringen, wenn man mich in ein enges Korsett von Aufgaben und Vorgaben sperrt. Ich will weiterdenken und frei handeln können.“ Und auch als Ansprechpartnerin für ihre Kundinnen und Kunden ist Marie Fournier umso wertvoller, wenn diese wissen: Hier spricht jemand, die nicht einfach vorgegebene Vertriebsziele abarbeitet, sondern die die Erfordernisse in einem Portfolio begreift und unabhängig aus einer hervorragenden Auswahl an spezialisierten Anlagestrategien die beste empfehlen kann.

Unternehmerisches Denken auszuleben war ein Punkt, um sich emotional auf die neue Aufgabe einlassen zu können. Der andere: Schon bei den ersten Gesprächen fiel ihr der wertschätzende, persönliche Umgang miteinander auf. „Ich war unmittelbar nach der Geburt unseres zweiten Kindes, bei schwierigen Anlagemärkten, den Einschränkungen wegen COVID-19 und schließlich dem russischen Einmarsch in die Ukraine, wirklich in einer angespannten Lage. Eigentlich sind das nicht die besten Voraussetzungen für ein Vorstellungsgespräch oder einen Jobwechsel. Doch bei Lupus alpha traf ich auf Menschen, die von mir überzeugt waren und menschlich viel Verständnis für meine Situation aufbrachten. Das hat mich schließlich zu dem Wechsel ­bewegt.“

In der Pariser Niederlassung von Lupus alpha registriert Marie Fournier reges Investoreninteresse.

Der Bedarf an spezialisierten Anlagelösungen wächst

Heute sieht sich Marie Fournier in ihrer Entscheidung bestätigt. Denn die Marktentwicklung spielt spezialisierten Strategien in die Karten. „Lange Zeit glaubten viele Investoren, sich wenig um diversifizierende Portfolio-Beimischungen kümmern zu müssen. Die Kerninvestments in den breiten Märkten liefen vom billigen Geld befeuert einfach zu gut. Das machte den Vertriebsmarkt in Frankreich für Neuankömmlinge schwierig. Denn man scheute oft den Aufwand der erforderlichen Due-Diligence-Prozesse.“ Mit höherer Volatilität, gestiegenen Zinsen und geringerer Liquidität im Markt bieten sich nun bessere Chancen. „Spezialisierte Strategien, die der Diversifikation von Rendite und Risiko eines Portfolios helfen, sind heute wichtiger denn je. Deshalb stoßen wir mit den Angeboten von Lupus alpha auf offene Ohren.“

Gute Diversifikationsmöglichkeiten – auch im Stil und regionalen Fokus

Was das konkret bedeutet, zeigt sich zum Beispiel beim Investorengespräch mit Tailor Asset Management. Pauline Tuccella, Head of Fund Selection und Portfolio-Managerin bei dem auf Multi-Management und Multi-Asset-Fondslösungen für Retailanleger spezialisierten Unternehmen, ist derzeit auf der Suche nach passenden Möglichkeiten zur Portfolio-Diversifikation. Seit 2015 arbeitete sie als Analystin bei Haas Gestion, das im Rahmen eines Mergers in Tailor Asset Management aufgegangen ist. Seit 2017 leitet sie den Fondseinkauf – mit so viel Erfolg, dass sie vom Fachmedium Citywire als „Rising Star Selector“ tituliert wird. Ihr Interesse im Gespräch mit Marie Fournier gilt den Möglichkeiten, ihr Small & Mid Caps-Portfolio weiter zu diversifizieren. Europäische Nebenwerte sollen 2023 stärker allokiert werden. Mit dem höheren Gewicht im Portfolio will sie auch den deutlichen regionalen Bias in ihren Portfolios besser ausbalancieren. Der „deutsche“ Blickwinkel von Lupus alpha auf den europäischen Markt hat ihr Interesse geweckt. Im Gespräch erläutert Marie Fournier daher den Ansatz des Lupus alpha Smaller German Champions. Der seit Jahren überzeugende Fonds könnte ein wirksames Gegengewicht gegenüber dem Frankreich-Bias des Portfolios bieten. Der Lupus alpha Dividend Champions, als zweiter Fonds im Gespräch, könnte mit seinem spezifischen qualitätsorientierten Ansatz zur wirksamen Stildiversifikation beitragen. Da sind sich beide einig.

Das Pariser Büro soll noch 2023 verstärkt werden

„Auf mittlere Sicht wollen wir in Frankreich rund 300 Millionen Euro verwalten“, sagt Ralf Lochmüller, CEO und Gründungspartner von Lupus alpha. „Im Fokus stehen dabei zunächst Wholesale-Investoren.“ Marie Fournier wird bis zum Herbst Verstärkung durch eine Vertriebskollegin aus Frankfurt bekommen. Was sie besonders freut: „Ich habe dann eine Kollegin, die Lupus alpha seit Jahren in- und auswendig kennt. So kann ich aus Paris das Know-how und die Ressourcen von Lupus alpha noch besser für meine Kunden abrufen. Und wir harmonieren auch menschlich prima – ich freue mich auf den Weg, der vor uns liegt.“

Und auch darauf, wieder einmal etwas mehr auf dem Rad unterwegs sein zu können – bevorzugt in der Natur bei Fontainebleau, wo sie gern ihre Wochenenden mit der Familie abseits der Stadt verbringt.

MARIE FOURNIER ist seit Juni 2022 Senior Sales Manager bei Lupus alpha und verantwortlich für den französischen Markt. Zuletzt war sie als Senior Sales Manager und Vice President bei der Berenberg Bank in Paris tätig, nachdem sie zuvor 7 Jahre lang Sales Manager bei Alken Fund in Paris war. Oddo Banque Privée und BNP Paribas Investment Partners waren weitere Stationen ihrer Karriere.

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